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Etwa sechs Millionen Deutsche sind Diabetiker. Durch den hohen Blutzuckerspiegel werden sowohl die kleinen als auch die großen Arterien angegriffen und die Durchblutung wird gestört. Dadurch ist der Fuß gleich dreifach gefährdet. Es kann zu:
Außerdem besteht erhöhte Infektionsgefahr.
Fußverletzungen darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen, dies sollten insbesondere Diabetiker berücksichtigen, denn der diabetische Fuß ist ein häufiger Begleiter der Zuckerkrankheit.
Bei Diabetikern kommt die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) drei- bis fünfmal häufiger vor als bei der übrigen Bevölkerung. Die PAVK ist die häufigste Gefäßerkrankung in den Becken- und Beinarterien, bei Diabetikern sind häufig die Unterschenkelarterien betroffen.
Die Erkrankung gehört zu den chronischen Gefäßkrankheiten der Arterien. Die Beschwerden der Betroffenen sind vom Stadium der Krankheit abhängig und reichen von subjektiver Beschwerdelosigkeit (asymptomatisches Stadium) über belastungsabhängige Schmerzen mit Einschränkung der Gehstrecke (Claudicatio intermittens) bis hin zur amputationspflichtigen Gangrän.
Durch Nervenschädigungen funktioniert das Schmerzempfinden nicht mehr richtig und man nimmt Verletzungen, z.B. Geschwüre, offene Wunden oder Nekrosen (totes, abgestorbenes Gewebe z.B. durch Druckstellen) an den Füßen nicht mehr richtig wahr, die Füße werden durch die verminderte Schmerzempfindlichkeit anfällig für unbemerkte Verletzungen. Wenn die Verletzung jedoch nicht bemerkt wird, können die Wunden durch Bakterien befallen werden. Dadurch können eine feuchte Gangrän und eine allgemeine Sepsis entstehen.
Die Folgen für den Patienten sind verheerend: Gehbehinderung, Verlust der Mobilität und des Selbstwertgefühls und damit eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bis hin zu Frühinvalidität, ggf. Amputation, Pflegekosten und Rehabilitationsmaßnahmen.
Das Team behandelt offene Wunden im Bereich der Unterschenkel und Füße bei Patienten mit Diabetes mellitus sowie arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen.
Bei jedem neuen Patienten wird eine ausführliche Anamnese und eine Fotodokumentation sowie eine körperliche Untersuchung, z.B. Stimmgabeltest, Knöchel-Arm-Index, Mini-Doppler, als einfache, nicht-invasive Methoden zur Diagnostik der PAVK durchgeführt. Danach richtet sich auch, ob der Patient zur weiteren Gefäßdiagnostik muss.
Innerhalb der Behandlung erfolgt die stadiengerechte Wundbehandlung mit anfänglicher Wundtoilette (chirurgisch, mit Ultraschall, chemisch, biologisch), manchmal auch unter stationären Bedingungen.
Außerdem arbeiten wir interdisziplinär mit der Angiologisch/Internistischen Praxis Weinberger/Arlt in Waldheim und der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Hause (Wundausschneidungen, Amputationen, Gefäßrekonstruktionen) und der Abteilung für Innere Medizin im Hause sowie Orthopädie- und Orthopädieschuhtechnik zusammen. Für spezielle Problemfälle besteht auch guter Kontakt zu den Uni-Kliniken in Leipzig und Dresden.
Zur umfassenden Behandlung gehört auch die Versorgung mit Einlagen, Weichbettungen, Diabetikerschutzschuhen oder orthopädischen Maßschuhen, je nach Befund und Notwendigkeit.
Einmal pro Woche kommt ein Orthopädieschuhmachermeister zur Absprache der Beschuhung der Patienten, wobei die Wahl des betreuenden Orthopädieschuhtechnikers dem Patienten obliegt. Zum Teil bzw. am Anfang der Behandlung werden auch Verbandsschuhe eingesetzt. Diese werden durch den behandelnden Arzt verordnet.
Wichtig zur Nachbehandlung ist die Hautpflege mit ganz speziellen Cremes, die für die trockene Haut der Diabetiker geeignet sind, um kleinste Läsionen zu vermeiden, die Eintrittspforte für neue Infekte sein können.
Facharzt für Chirurgie; Leiter der stationären und ambulanten Fußbehandlungseinrichtungen
Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH - Klinikum Mittweida
Zugang über Gabelsberger Straße
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