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Harninkontinenz ist zwar sehr unangenehm, aber längst kein Tabuthema mehr. Sie tritt vornehmlich bei älteren Frauen auf, in der Altersgruppe der 50 bis 70-Jährigen mit einer Häufigkeit von 30-40%. Aber auch immer mehr jüngere Frauen leiden darunter.
Die betroffenen Frauen sollten keine falsche Scham zeigen und frühzeitig ihren Arzt darauf ansprechen. Wir bieten im Klinikum Mittweida eine urogynäkologische Spezialsprechstunde an, in der mittels komplexer Diagnostik den Ursachen auf den Grund gegangen und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann. Für die Behandlung stehen sowohl konservative als auch operative Therapieansätze zur Verfügung. Wir können zwar nicht alle inkontinenten Frauen heilen, aber wir können viele Frauen für einige Jahre wieder kontinent machen, die Kontinenz verbessern oder dabei helfen, mit dem Problem würdevoll zu leben.
Für die Untersuchung der Patientinnen nehmen wir uns besonders viel Zeit, denn diese ist meist sehr komplex. Angefangen bei der Anamnese mittels Fragebogen, das Führen eines Miktionstagebuchs, die gynäkologische Untersuchung, Belastungstest, Urintest bis hin zur Sonografie. Zusätzlich führen wir bei den Patientinnen eine urodynamische Messung durch, um die Harninkontinenz genau beurteilen zu können.
Es gibt so viele Inkontinenzformen wie inkontinente Frauen. Die richtige Diagnose zu stellen, ist nicht immer einfach. Im Wesentlichen unterscheiden wir die Erkrankung in Belastungsharninkontinenz, Dranginkontinenz, Überlaufblase, neurogene Blase sowie extraurethrale Inkontinenz.
Grundsätzlich stehen konservative (d.h. nicht-operative) und operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die konservative Behandlung zielt vorwiegend darauf ab, die geschwächte Beckenbodenmuskulatur zu stärken, den Beckenboden zu entlasten und Beschwerden zu lindern.
Zu Beginn steht zunächst immer eine konservative Therapie. Der wichtigste Bestandsteil der Therapie ist die Beckenbodengymnastik unter Aufsicht von einer ausgebildeten Physiotherapeutin. Falls die Patientin Probleme mit dem „Finden“ des Beckenbodens hat, kann sie die bessere Wahrnehmung mittels Biofeedback erlernen. Eine gute Physiotherapeutin arbeitet zudem nicht nur an der Verstärkung des Beckenbodens, sondern auch an Veränderungen von Trinkgewohnheiten und Toilettentraining.
Weiterhin probiert man die Inkontinenz medikamentös zu therapieren. Sehr gute Ergebnisse kann man auch mit einer Pessar-Therapie erzielen.
Erst nach Versagen einer konservativen Therapie ist eine Operation das Mittel der Wahl. Die Eingriffe erfolgen vorzugsweise über die Scheide. Bei Vorliegen einer Senkung der Beckenbodenorgane und Inkontinenz, erfolgt zunächst die operative Versorgung der Senkung. Bei 30% der Patientinnen verbessert dies auch die Inkontinenzbeschwerden. Wir arbeiten v.a. mit Eigengewebe. Die Anzahl der Eingriffe mit Netzimplantation nimmt heute wieder ab.
Der Goldstandard in der operativen Therapie der Harninkontinenz ist ein TVT Band (TVT = Tension free Vaginal Tape d.h. spannungsfreies Vaginalband). Es ist eine Operation in kurzer Vollnarkose. Der Krankenhausaufenthalt beträgt zwei bis drei Tage. Das Vaginalband unterstützt bei plötzlicher Belastung des Beckenbodens (z.B. Husten, Niesen, Pressen, Springen oder Heben von Lasten) die weibliche Harnröhre, sodass kein Urin mehr abgeht. Dieses Verfahren ist in den allermeisten Fällen erfolgreich und kann so die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Ganz neu bieten wir in unserem Haus noch eine weitere Therapieoption an: Bulkamid. Bei diesem Verfahren wird die innere Harnröhrenöffnung mit einem sehr gut gewebeverträglichen, partikelfreien Gel auf Wasserbasis aufpolstert und verengt. Diese Operation ist gut geeignet für Frauen mit einem hohen OP-Risiko oder für Frauen die über eine neu aufgetretene Inkontinenz nach Bandeinlage berichten.
bei Frau Oberärztin MUDr. Marie Krizkova
nach telefonischer Vereinbarung
Anmeldung: Tel.: +49 3727 99 1109
Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zusatzbezeichnung Medikamentöse Tumortherapie
Chefarzt-Sekretariat:
Tel.: +49 3727 99 1111
Fax: +49 3727 99 1120
Email: frauenklinik(at)lmkgmbh(dot)de